In den letzten Tagen wurde ein Zeitungsartikel über mich und meine Arbeit als Verstorbenenfotograf in den Westfälischen Nachrichten
publiziert. Die bisherigen Kommentare dazu waren durchweg positiv. Im Zuge der Verbreitung dieses Angebotes wurden natürlich auch die Hebammen in Münster über dieses Angebot informiert, da es hier nicht nur um das letzte, sondern auch um das erste Bild geht. Ich möchte hier auch auf folgenden Text verweisen
LINK: https://www.fotografie-kreuels.de/wp-content/uploads/2010/06/Das-letzte-BildVersHeb.pdf.
Grundlage für die Adressierung an die Hebammen war folgendes öffentliches Verzeichnis
LINK: http://www.muenster-hebammen.de/downloads/hebammenliste_09_muenster.pdf.
Bisher waren es positive Kommentare bis zum heutigen Nachmittag: Es rief mich eine Hebamme an und beklagte sich bei mir bitterlich. Wie sich in dem Telefonat herausstellte war mein Brief umadressiert worden. Es war nicht mehr sie, an die der Brief gehen sollte, sondern ihr Sohn. Das Furchtbare daran war aber, dass ihr Sohn vor einem Jahr tödlich verunglückt war. Es ging also mein Angebot, verstorbene Kinder zu fotografieren, um den Eltern eine weitere Hilfestellung in der Trauerbewältigung zu bieten, an den verstorbenen Sohn.
Das Entsetzen der Mutter kann ich verstehen. Ich hätte ähnlich gehandelt.
Wer aber das Verzeichnis der Hebammen aus Münster aufmerksam liest wird feststellen, dass dort kein Jungennamen vorkommt. Es handelt sich durchweg um Frauen, die dem Beruf der Hebamme nachgehen. Es muss also jemand bewusst oder hoffentlich unbewusst, die andere Adressierung vorgenommen haben, nur damit der Brief auch zustellbar ist.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich aufgrund meiner Geschichte
LINK: https://www.fotografie-kreuels.de/angebote/beerdigungs-und-verstorbenenfotografie/
außerstande bin so unsensibel zu sein, ist dieser Vorgang für die betroffene Hebamme und Mutter eine Katastrophe.
Das was dieser Hebamme widerfahren ist, kann ich leider nicht ändern. Ich kann lediglich an das Gewissen desjenigen appellieren, der für diesen Vorgang verantwortlich ist.
Diese(r) sollte sich darüber im Klaren sein, was er/sie damit anrichtet. Es geht hier um Menschen, denen man den Boden unter den Füssen weggezogen hat und die einen Weg suchen in ihrem Leben damit klar zu kommen.
Letztlich kann ich nur hoffen, dass dies ein Versehen war, das, wenn auch extrem tragisch, keine Wiederholung erfährt.