© 2011 Martin Kreuels

Aufstehen

Gestern Abend war ich auf einem Vortrag eines Freundes und Geschäftskollegen. Er hat viele Jahre in der Kirche gearbeitet und viel bewegt. Die Kirche hat es letztlich nicht gesehen, was er alles bewirkt hat, welche Qualität er in die Gemeindearbeit eingebracht hat und ließ ihn gehen. Und nicht nur das, sondern hat ihn eher rausgetrieben, weil die Zustände für ihn nicht mehr akzeptabel waren. Er wurde immer kränker aufgrund der Situation.
Viele Abende haben wir immer wieder dieses Thema besprochen, versucht eine Linie hineinzubekommen, vielleicht sogar eine Lösung zu generieren. Letztlich reifte in ihm der Entschluß einen Vortrag zu den Mißständen in der Kirche zu halten. Öffentlich auszusprechen, was bisher hinter vorgehaltener Hand, im Hinterzimmer, getuschelt wurde. Als Ort hat er den Raum gewählt, den ihn belastet hat, nämlich seine eigene Ex-Gemeinde. Er hat sich als Einzelperson in seinem Vortrag vielen Menschen gestellt. Die Gefahr war groß, dass der Konflikt eskalieren würde. Alleine hätte er dann einer Menschenmenge gegenüber gestanden. David gegen Goliath.
Das Gegenteil ist eingetreten. Der Saal war gut zu 2/3 gefüllt. Viele Interessierte folgten seinen Ausführungen. Wer fehlte waren die Menschen der Kirchenleitung.
Viele haben es nicht geschafft einem Einzelnen gegenüber zu treten.
In meinen Augen hat er den Konflikt für sich entschieden und das wissen jetzt auch die Menschen in der Gemeinde. Wie kann eine Gemeindeleitung jetzt noch ihre Gemeinde leiten?

2 Comments

  1. Alexandra
    Posted 28. März 2011 at 09:56 | #

    Hut ab! Leider gibt es nicht so viele Menschen, die diesen Mut aufbringen, nicht nur in der Kirche. Was der Gesellschaft fehlt sind Menschen wie diese, nämlich die, die Rückgrat habe!!!

  2. Posted 25. März 2011 at 09:45 | #

    Die Kirche braucht solche Menschen um sich von innen zu erneuern.
    Das Schlimme sind die Kräfte in der Kirche die Angst vor Veränderungen haben und genau diese Fortschrittskräfte ausbremsen oder teils sogar aus der Kirche treiben.
    Ich finde es toll, dass es immernoch Menschen in der Kirche gibt die den Kampf gegen diese Leute aufnehmen. Respekt!

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