© 2012 Martin Kreuels das leben eines malers (hain diekel gewidmet)

das leben eines malers (hain diekel gewidmet)

gesicht, zerfurcht
gezeichnet
die zeit hineingeschrieben
das leben gespiegelt

sein blick leer
die gedanken weit
nicht hier, abwesend
äußerlich nur hülle

innerlich strömt energie
durchfließen
die gedanken dampfen
brüten, gestalten

der tag neigt sich dem ende
der rotwein bringt farbe
lässt die hülle leben
die gedanken werden unwichtig

nacht
angeregter tiefschlaf
träumt
arbeitet unbewußt

der nächste morgen
eine furche mehr im spiegel
die gedanken werden warm
bis sie qualmen

dann der bruch
der rausch
die farbe auf der leinwand
in stunden

dann leer
ausgemalt
kein gedanke
frieden

und irgendwo
eine kleine idee
die sich aus tüchern
ans licht herausarbeitet

ihn anspricht
bis der prozess
von neuem beginnt
ihn auslaugt

2 Comments

  1. Posted 9. Februar 2012 at 21:11 | #

    grins, gut geschrieben

  2. Posted 9. Februar 2012 at 12:05 | #

    pssst!

    vorsicht -
    bissiger künstler

    da bedankt
    sich
    der maler
    aber artig.
    fehlten
    zum schluss
    nicht auch
    dem lieben Wolfgang
    die spitzen scharfen
    zähne?
    er war
    aber auch
    kein maler

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