“Ende gut, alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende.”
]]>Haaaaallllloooooo! Sind die Kinder dann zu Hause, hat Mutter aber sicherlich schon die Chicken-Nuggets oder die Bratwurst auf dem Tisch stehen. Nur daraus erkennt man kein Tier mehr. Wo leben wir eigentlich?
Will man Fleisch essen, muss man Tiere töten, weil sie nämlich sonst vom Teller rennen bzw. aus der Pfanne springen. Wir kommen also nicht am Töten vorbei, es sei denn wir sind Vegetarier, wobei da auch nicht gesichert ist, wie die Pflanze das findet, wenn wir sie kleinschneiden, um daraus einen Salat zu machen. Nun ja, der Salatkopf kann uns nicht ansehen, ihm fehlen die Augen.
Aber für das Töten gibts eben auch “Spezialisten”, nämlich den Schlachter. Auch damit kommen wir im Alltag nicht in Kontakt. Wir machen uns die Hände nicht schmutzig.
In zunehmenden Maße glaube ich, dass wir Menschen doch die Bodenhaftung verlieren. Wir leben konsumorientiert, wollen alles haben, zu jeder Zeit, zum niedrigsten Preis. Wir wollen aber nicht wissen, wo es her kommt und wenn die Gefahr besteht, das wir uns moralisch mit einer Sache auseinandersetzen müssen, oder wir uns gar die Hände schmutzig machen, gibts dafür irgendeinen Dienstleister, der uns diese Aufgabe abnimmt.
Daraus folgt dann, dass wir unsere Leichen an den Bestatter abgeben, anstatt diese selber zu versorgen, Fleisch gibts mundgerecht in der Kühltheke, so dass wir nicht mehr selber schlachten müssen. Das Gemüse liegt vorbereitet im Regal, damit wir uns die Hände nicht schmutzig machen und die Kuh ist lila. Ja, dann mal guten Appetit.
Mmh, aber wundert uns das wirklich? Da werden häufig junge Soldaten in einen Einsatz geschickt, in dem sie jede Minute damit rechnen müssen, dass neben ihnen eine Bombe hoch geht. Sie über Wochen oder sogar Monate unter dauerhaftem Stress stehen, den sie kaum abbauen können. Es reicht nämlich nicht, dass man als Soldat nach Dienstschluss in die Muckibude geht, um dort sein aufgestautes Adrenalin an Hanteln abbaut. Die meisten dieser jungen Männer und Frauen sind in der Phase, wo sie eigentlich, biologisch betrachtet, eine Familie gründen sollten, stattdessen wissen sie nicht, ob die hübsche Frau mit den bernsteinfarbenen Augen und dem langen schwarzen Haaren, die ihnen auf einer Straße im Einsatzgebiet entgegenkommt und die so nett lächelt, nicht vielleicht doch einen Sprengstoffgürtel an ihren einladenen Hüften trägt.
Ein Grundbedürfnis des Menschen nach Vertrauen wird hierbei vollständig untergraben, da ich den Gegenüber nicht einschätzen kann. Generell muss ich nämlich davon ausgehen, dass ich über die Straße gehen kann, ohne das mir einer die Vorderzähne raushaut. Sonst kann ich ja nicht mal bis zur Post gehen, um meine Brief in den Briefkasten zu werfen.
Was folgert nun daraus: Wer sich über das Kill Team aufregt, sollte grundsätzlich beide Seiten betrachten, denn es sind beide Seiten an einem Exzess schuld und beide Seiten sind auch Opfer oder halten sich zumindestens dafür. Ja, und natürlich habe ich auch keine Lösung dafür, wenn es so Machthaber wie Gaddafi gibt, die als Einzelperson es schaffen ein ganzes Volk in den Abgrund zu stoßen. Es gibt sicherlich auch keine Werte innerhalb des Krieges, wie beispielsweise Schießen ist erlaubt, aber nicht den Gegner anspucken oder treten. Auch das funktioniert nur eingeschränkt. Vielmehr sollten wir wieder an uns selber arbeiten und versuchen Menschen mit humanen Werten auszubilden und das beginnt schon in der Erziehung. Wenn ich meinen Kindern den rumbrüllenden, schlagenden Vater vorlebe, kann ich nicht erwarten, dass sie in ihrem Erwachsenenleben, die Lämmer sind.
Es ist nicht das Kill Team was uns aufregt. Es sind wir selber!
durchgegangen ohne Weg zurück
nur der Blick ist möglich
Blick durch den venezianischen Spiegel
Blick auf die alte Welt
beobachten
die Anderen stehen vor der Tür
Schritt nicht gemacht
Blick in den Spiegel
Blick ins eigene Gesicht
kein Durchblick
Das sind Themen, die uns nicht unmittelbar betreffen, außerdem sind sie ja weit weg. Und was ist mit uns? Wir hören sie uns gerne an die News. Sitzen mit Chips und Bier vor dem Fernseher und denken: Och, was haben die Leute doch für ein Pech. Dann nehmen wir den nächsten Schluck aus der Pulle und kauen genüßlich auf den Chips. Langweilt uns der Gegenüber irgendwann eigentlich auch? Muss er dann ausgetauscht werden gegen einen neuen Menschen? Manchmal sieht man da schon Parallelen.
Aber vielleicht ist ja gar nicht das Thema oder der Gegenüber das Problem, sondern wir. Wir können uns in Japan immer noch einbringen. Wir können beispielsweise anbieten Japaner hier unter zu bringen, bis das Gröbste erledigt ist, so dass sie dann wieder zurück können. Wir können uns auch beim Partner einbringen. Wir können neue Dinge ausprobieren, neuen Wind ins alte Segelwerck pusten. Es ist wie immer: Wir müssen den Arsch hoch kriegen, sonst tut sich nix. Und den Arsch hoch kriegen heißt manchmal: zu denken beginnen, diskutieren, Meinung äußern. Danach kann man dann anfangen diese umzusetzen.
]]>Wie schreibt es Wikipedia: “Experte, [...] bezeichnet als solches eine Person, die über überdurchschnittlich umfangreiches Wissen auf einem oder mehreren bestimmten Sachgebieten oder über spezielle Fähigkeiten verfügt, oder der diese Eigenschaften zugeschrieben werden.”
Und damit wird die Fähigkeit eines Experten auch schon wieder eingegrenzt. Er hat dieses überdurchschnittliche Wissen in >einem< Sachgebiet. Damit steht er aber ziemlich isoliert da, weil ihm damit abgesprochen wird auch Sachkenntnisse aus angrenzenden Bereichen zu haben. Der klassische Fachidiot also.
Wenn wir aber überdurchschnittliche Kenntnisse aus einem Sachgebiet benötigen, um Experte zu werden, dann sind wir alle irgendwo Experte:
- die Frau die Kinder bekommt, hat sicherlich mehr Wissen in diesem Bereich, als ein Mann oder eine Frau, die keine Kinder bekommt,
- das Kind kennt sich sicherlich besser bei Kinderspielen aus, als der Erwachsene,
- der Rentner kennt sich sicherlich besser im Seniorenbereich aus, als der Jungspunt
- usw.
Ich freue mich also, dass mein Blog von so vielen Experten gelesen wird. Danke!
]]>Heute nach 16 Monaten des selbständigen Handelns sieht die Welt anders aus. Ich habe mich wieder in mein Leben hineingearbeitet. Führe eine Familie, habe die Entscheidung getroffen meine alte Selbständigkeit gegen eine komplett Neue einzutauschen, andere Menschen in mein Leben zu lassen, habe eine Angestellte, die ich anleiten muss.
Gleichzeitig bin ich sicherlich keine Maschine geworden, eher im Gegenteil. Ich habe gelernt Verantwortung zu tragen, Entscheidungen ohne Rücksprachen zu treffen, meine Wege zu verteidigen, weil ich mir sicher bin, dass mein Weg richtig ist.
Jetzt schaue ich in die Gesellschaft in der ich lebe und merke, dass ganz viele Menschen das gar nicht können. Sie suchen Sicherheit in Verordnungen, Anordnungen, Paragraphen und Gesetzen, wollen und müssen angeleitet werden, weil sie selber nicht die Verantwortung tragen können. Unsicherheit scheint überall vorhanden zu sein. Man versteckt sich lieber, als das man nach außen tritt.
Aber manchmal trifft man dann doch Menschen, die Entscheidungen treffen, dafür einstehen und anderen damit eine rote Linie aufzeigen, an der diese weiter gehen können. Da ist die Babysitterin meiner Kinder, Anfang 20, die sich bei Stuttgart21 in die Menge stellt und vom Wasserwerfer umgepustet wird, weil sie für eine Idee einsteht, oder der Geschäftsmann aus Bergisch Gladbach, Anfang 60, der in seinem Leben den Wandel zu Spiritualität vollzieht und ein beeindruckendes Bestattungshaus baut. Menschen, die Ideen haben und diese umsetzen.
Führungspersonen sind wenige von Geburt her, häufig muss man es lernen, habe ich manchmal das Gefühl. Vielleicht müssen wir uns alle mal an die Nase fassen und überlegen, ob nicht in unserem Bereich irgendwo ein Punkt vorhanden ist, den wir mit unserer Führung ausfüllen können.
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